Die Ursprünge der Kriegskünste liegen in der japanischen Frühgeschichte verborgen. Die ersten japanischen Schwerter stammen aus der Yayoi-Zeit um 200 v.Chr. Sie hatten noch gerade Klingen und waren wahrscheinlich chinesischen Waffen nachempfunden. Die ersten typisch japanischen Schwerter mit gebogener Klinge wurden erst in der Hakuho-Zeit um 700 n.Chr. hergestellt.
Techniken zum richtigen Führen des Schwertes gab es bereits in der Nara-Zeit (710-784)
In der Kamakura-Zeit (1185-1333) hatten die Schwerter und die Künste der Schwertführung aufgrund der politischen Situation im bürgerkriegsgeschüttelten, feudalen Japan ihre Blütezeit. Es entstanden viele verschiedene Schulen, die eigene Kriegskunstsysteme entwickelten.
Zu den ältesten bekannten Kriegskunststilrichtungen gehören Nen Ryu 1368 und Katori Shinto Ryu 1450. Die darin enthaltenen Schwertkampfsysteme, die vornehmlich dazu dienten, Krieger auf die verschiedenen Situationen in den lang andauernden kriegerischen Auseinandersetzungen vorzubereiten, bildeten die Grundlage, auf der verschiedene Iaidostile entstehen konnten.
Grundlegendes Ziel dieser Iaidosysteme war es zum einen, ermüdende Auseinandersetzungen durch einen unmittelbaren Angriff zu vermeiden, andererseits plötzlichen Attacken effektiv begegnen zu können.
Von derartigen Gedanken getrieben versenkte sich Hayashizaki Jinsuke Minamoto no Shigenobu (1546-1621) im Alter von 25 Jahren der Legende nach 100 Tage in Meditation und er gelangte zu einer „göttlichen“ Eingebung. Aus der „Erleuchtung“ und seinen Erfahrungen aus mehreren Schwertkampfsystemen, in denen er es zu einigem Ansehen gebracht hatte, entwickelte er 1560 das Schwertkampfsystem Shinmei-muso-Ryu („Göttlich inspirierter, beispielloser oder einmaliger Stil“).
Dieser Stil wurde dann von Generation zu Generation weitergegeben und erhielt im Laufe der Zeit verschiedene neue Namen. Den heutigen Namen Muso Jikiden Eishin Ryu erhielt die Stilrichtung durch den Soke (Großmeister der Generation) der siebenten Generation Hasegawa Mondonosuke Eishin in der Edo-Periode. Dieser hatte dem überlieferten Stil neue Techniken hinzugefügt und andere den modernen Ansprüchen entsprechend geändert.
Diese werden bis heute nahezu unverändert in Dojos überall in Japan und in vielen Dojos weltweit gelehrt.
Weiterführende Informationen sind auf der Internetseite des übergeordneten Iaidoverbandes zu finden.
Die Vorläufer der heutigen Iaido-Stile sind im mittelalterlichen Japan entstanden. Ausgangspunkt dürfte der Gedanke gewesen sein, einen technischen Vorteil gegenüber einem Kontrahenten zu erlangen, der mit herkömmlichen Schwerttechniken ebenbürtig oder gar überlegen wäre. Dieser Vorteil bestand darin, dass man sein Schwert schneller zog als der Gegner und ihn schon bei dieser ersten Bewegung des Schwertes wenigstens schwer verletzte.
Bis zur „Meiji-Restauration“ 1868 gab es nachweislich ständig Zweikämpfe zwischen Samurai. Erst als das Tragen von Schwertern in der Öffentlichkeit verboten wurde und die gesellschaftlichen Strukturen sich grundlegend änderten, kehrten friedliche Zeiten in Japan ein.
Damit verloren die kriegerischen Aspekte der Kampfkünste an Bedeutung und neue Ideen konnten sich durchsetzen.
Den Lehrern der alten Künste waren die körperlichen, mentalen und spirituellen Elemente der Ausbildung und der Nutzen der daraus für den Übenden entspringen konnte, schon lange bekannt. Auch die Verknüpfung der Kampfkünste mit philosophischen Ideen existierte schon lange vorher. Mit dem Beginn friedlicher Zeiten trat der kriegerische Nutzen der Verknüpfung dieser Elemente jedoch in den Hintergrund und die Entwicklung einer starken Persönlichkeit wurde mehr und mehr betont.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde das auch dadurch verdeutlicht, dass der Wortteil Jutsu , welcher den Bezeichnungen vieler Kampfkünste angehängt war und der soviel wie Technik oder Kunst bedeutet, oftmals durch den Anhang Do ersetzt wurde. Do – der Weg, auf den sich der Übende begibt, sollte auf die philosophisch, spirituelle Ebene des Trainings verweisen.
So steht auch bei den Iaido-Stilen nicht mehr der kriegerische Aspekt des Trainings, sondern die Entwicklung des Körpers und der Persönlichkeit im Vordergrund.
Diese Aufgabe verlangt großen persönlichen Einsatz. Aber jeder Mensch, der bereit ist, sich dem Training und den Hindernissen, denen er begegnen wird, zu stellen, kann sich auf diesen „Weg“ begeben.
Im Iaidotraining wird traditionelle Kleidung getragen. Im Esaka Dojo Berlin gehört dazu ein schwarzer Hakama (japanischer Hosenrock), ein dunkler Gi (Jacke) und ein Obi (Gürtel). Hosenrock und Jacke gibt es in gängigen Konfektionsgrößen. Der Gürtel sollte lang genug sein, um ihn drei mal um den Bauch wickeln zu können. Die speziellen Iaido-Obi sind im Handel erhältlich.
Sobald die Seiza-Katas (aus dem Kniesitz) trainiert werden, ist es empfehlenswert Knieschützer zu tragen. Diese sollten erfahrungsgemäß möglichst nicht zu dick sein, um einen sicheren Stand nicht zu behindern. Es wird generell barfuß trainiert. Jedweder Schmuck sollte vor dem Training abgenommen werden. Anfänger dürfen beim Probetraining und bis sie dazu kommen, sich die entsprechende Kleidung zuzulegen, in lockerer Sportbekleidung zum Training kommen. Für einige Anfänger gibt es auch die Möglichkeit, sich Trainingskleidung im Dojo auszuleihen. Ebenfalls gestattet ist das Training in Jacken aus anderen japanischen Kampfkünsten (Kendo, Karate etc.).
Ursprünglich wurde Iaido mit Katanas – den extrem scharfen japanischen Schwertern – trainiert. Um möglichen Verletzungen vorzubeugen, wird heute üblicherweise mit Iaitos – den Katanas nachempfundene stumpfe Übungsschwerter aus einer speziellen Metalllegierung – trainiert. Diese sollten der Körpergröße und damit Armlänge des Trainierenden angepasst sein. Das Anfängertraining beginnt mit einem Bokuto bzw. Bokken – ein dem Katana nachempfundenes Holzschwert, dass auch für Partnerübungen verwendet wird – um den Übenden mit den grundlegenden Positionen und Bewegungsabläufen bekannt zu machen. Sehr weit fortgeschrittene Übende dürfen auch scharfe Schwerter verwenden.
Vom Iaidotraining mit sogenannten Dekorationsschwertern kann nur abgeraten werden. Zum einen sind diese Schwerter oft angeschliffen und bergen deshalb ein nicht unwesentliches Verletzungsrisiko für den Trainierenden und andere. Außerdem sind diese Schwerter nicht zum trainieren gebaut und halten den hohen Ansprüchen des regelmäßigen Trainings nicht stand.
Hinweise und Ratschläge zum Kauf geeigneter Ausrüstung wird jedem einzelnen gegeben.